Laden unterwegs

Das Laden unterwegs hat immer noch einen schlechten Ruf. Man liest von zu wenig oder defekten Ladesäulen, überteuerten Preisen oder ein Stromnetz, dass unter der Last zusammenbricht wenn alle Autos elektrisch fahren würden. Doch was steckt hinter diesen Aussagen? Fangen wir von vorne an:

AC oder DC?

Beide Ladearten sind vorteilhaft in bestimmten Situationen. AC ist das sogenannte „Normalladen“ wie es auch an der Wallbox zuhause stattfindet, hier lädt man unterwegs meist 11 oder 22 kW. DC ist das „Schnellladen“. Das beginnt bei ca. 40 kW und geht aktuell bis 150 kW an sogenannten Hyperchargern. Auch beim Laden unterwegs entscheiden immer das schwächste Glied über die Geschwindigkeit: das Fahrzeug, das Ladekabel oder die Ladestation. Die Preise pro kW/h liegen ab 39 Cent beim AC-Laden, das DC-Laden kann auch schon mal bei 89 Cent pro kW/h liegen.

AC-Laden unterwegs

Das AC-Laden wird empfohlen für Standorte an denen man mindestens 20 Minuten parkt. Geladen wird mit 11 bis 22 kW. Beim AC-Laden ist üblicherweise ein eigenes Typ-2-Ladekabel erforderlich. Bezahlt wird entweder mit RFID Karte eines Ladekartenanbieters, der alternativen App oder per QR-Code und Direktzahlung mit Kreditkarte oder Paypal. Man zahlt pro kW/h und der Preis ist abhängig vom Ladekartenanbieter und ob man sich an einen monatlichen Grundbetrag bindet oder nicht.
Wer auf das Laden unterwegs angewiesen ist – z.B. sogenannte Laternenparker, die weder zuhause noch in der Firma die Möglichkeit zum Laden haben – für den wird ein Vertrag am sinnvollsten sein.


DC-Laden unterwegs

DC wird auch „Schnellladen“ genannt. Hier fließt der Strom nämlich auch schneller, nämlich zwischen 50 und 150 kW. Es gibt auch Hypercharger, die bis zu 250 kW laden können. Allerdings benötigt man dazu dann auch das passende Fahrzeug. Heutzutage sind 125 kW fast schon Standard beim Schnelladen. Und oft genügt das auch, denn das Schnelladen ist oft doppelt so teuer wie das Normalladen und selbst ein Akku mit einer Kapazität von 95 kW ist nach ca. 35 Minuten zu 80% vollgeladen .
Warum nur zu 80%? Das ist ein Standardwert, denn die Hersteller haben einen Überladeschutz eingebaut, so dass die Fahrzeuge wenn sie zu 80% vollgeladen sind, um einiges langsamer Laden. Es macht also mehr Sinn bei einer längeren Fahrt eine Pause mehr einzulegen und schnell zu laden als wegen 20% Kapazität nochmals eventuell genauso lange zu warten. Und bei längeren Autofahrten sollte man ohnehin mehrere Pausen einlegen. Bei den DC Ladestationen benötigen Sie kein eigenes Kabel. Die Kabel sind wesentlich schwerer als die AC-Ladekabel, weil einfach mehr Strom durchgeht. Meist sind die Kabel sogar wassergekühlt.


Anbieter-Dschungel

Es gibt örtliche Stromanbieter – welche meist am günstigsten – aber eben nicht überregional verfügbar sind. Tipp: informieren Sie sich in Ihrer Umgebung. Und es gibt Roaming-Provider, mit deren Ladekarte oder App man meist deutschlandweit laden kann. Diese sind oft teurer, denn hier will der Ladestationbetreiber und der Roamingdienst bezahlt werden.

FAZIT: Es gibt also nicht die pauschale Lösung für jeden, sondern man muss sich informieren was am besten passt. Meistens haben E-Autofahrer mehrere Apps oder Ladekarten und grundsätzlich gilt: das Laden zuhause ist am günstigsten, wer sparen will, der lädt nur im Notfall unterwegs. Bekannte Anbieter, mit denen man an vielen Ladestationen deutschlandweit laden kann sind u.a.: PlugSurfing, EnBW, Shell Recharge.


Angebot des Fahrzeugherstellers

Die einzelnen Fahrzeughersteller bieten Ihren Kunden oft attraktive Tarife an, besonders im Bereich des Schnellladens.
Audi bietet den „e-tron Charging Service“ an und Volkswagen nennt seinen Dienst „We Charge“. Hier muss die App „We connect ID.“ geladen werden.